Steinen-Höllstein (os). „Das hätte ich nie gedacht, dass ich von unseren 160 Kilo Äpfeln so schnell und vor allem so viel frischen Apfelsaft bekomme“, freute sich eine junge Frau am Samstagmittag auf dem Parkplatz der Wiesentalhalle. Sie war wie eine stattliche Zahl anderer Garten- und Wiesenbesitzer gekommen, um die Früchte ihrer Streuobstwiesen von „Schütterles mobiler Safterei“ verarbeiten zu lassen.

Aus den 160 Kilo Äpfeln machte Markus Schütterle in knapp 20 Minuten 120 Liter Apfelsaft. Der Obstbauer, der in Sulzburg im Markgräflerland einen Wein- und Obstbaubetrieb führt und seit vielen Jahren auch Erfahrung in der Mosterei hat, führte zum dritten und letzten Mal in diesem Jahr in Höllstein die Saftaktion durch.

Er freute sich über die starke Resonanz, die sein erstes Tour-Jahr in der Region fand. „Ich bin im Zuge der Streuobstinitiative des Fachbereichs Landwirtschaft im Lörracher Landratsamt angesprochen worden, ob ich nicht das Angebot hier machen könnte“, erzählte der Obstbauer. „Die Leute hier haben gute Qualität geliefert, teilweise sogar Fehlstellen per Hand ausgeschnitten“, lobte Markus Schütterle seine Höllsteiner „Kunden“.

Diese brachten per Auto oder Anhänger ihre Äpfel an die Ladefläche der mobilen Safterei - und schon begann die Verarbeitung. Die Früchte wurden gewaschen und nachgespült, dann wurde das Obst auf der Mühle zerkleinert. Vier Mal ging es dann durch die Bandpresse, Apfelstückchen und gröbster Trub wurden mittels Sieb und Schleuder entfernt.

Die Maische landet auf einem Unimog und wird später als Futter fürs Wild oder Vieh an Jäger und Bauern verkauft. Somit gibt es keinen Abfall, betonte Markus Schütterle, vielmehr wird der komplette Apfel verarbeitet und verwertet. Im Falle des Apfelsaftes geschieht dies durch kurzzeitige Erhitzung in einem Wärmetauscher, dann füllt Markus Schütterle den Saft in Beutel der gewünschten Größe heiß ab und verschließt diese luftdicht.

Den Service von Markus Schütterle und seinen zwei Saisonarbeitern kostete die „Kunden“ je nach Behältergröße zwischen 86 und 93 Cent pro Liter frischer Saft. Schüt­terle wies darauf hin, dass aufgrund des Vakuums im Beutel, der Saft ungeöffnet mindestens eineinhalb Jahre haltbar ist, geöffnet sechs Wochen. Der Obstbauer ist sich sicher, dass es im nächsten Herbst wieder eine solche Saftaktion in Höllstein geben wird: „Die Resonanz auf unsere drei Aktionen hier war sehr gut - trotz eines schwachen Apfeljahres 2013.“